Artikel in der Rheinischen Post über La Cati

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Ein schöner Zeitungsartikel von Claudia Hötzendorfer in der Rheinischen Post vom 14.Januar 2022 über La Cati, ihren Werdegang, ihren Tanz und ihre künstlerische Arbeit. Den Artikel kannst du lesen durch einen Klick auf den Titel.

`RHEINISCHE POST` ÜBER LA CATI DANCE 2022

ZEITUNGSARTIKEL DER RHEINISCHEN POST:

“MIT FEUER IM BLUT INS NEUE JAHR 2022”

VON CLAUDIA HÖTZENDORFER (VOM 14.01.2022)

über die Düsseldorfer Tänzerin La Cati

Ihre Sohlen (Plantas) und Absätze (Tacons) klackern in schnellem Tempo auf dem Tanzboden. Ihre Hände lassen einen weiten Rock um die Hüften schwingen. Aus den Lautsprechern klingt ein klagender Gesang zu spanischer Gitarre. La Cati ist ganz in ihrem Element. ,,Flamenco”, sagt sie,
,,ist mein Leben, meine Passion.” Früh hat sie die Leidenschaft für den andalusischen Tanz gepackt – schon als Schülerin begeisterte sie sich.,,Doch weil ich in dieser Hinsicht nicht von meinen Eltern unterstützt wurde, suchte ich mir selbständig und auf eigene Faust einen Minijob und meine ersten Flamenco-Lehrer, die ich von meinem selbst verdienten Geld bezahlte.” Denn sie war so,,, infiziert vom Flamenco-Fieber”, dass ihr die angebotenen Kurse nicht reichten. ,,Es war damals gar nicht so leicht, in Deutschland Lehrer zu finden”, erinnert sich die Mutter eines Sohnes. ,,Ich hatte Feuer gefangen, ich wollte nur tanzen, tanzen, tanzen.” Einer ihrer Lehrer war ihr heutiger Tanz- Partner José Manuel Sánchez Moreno.

Mit ihm eröffnete Cathrin Pieper ihre Tanzschule ,, Akademie für Flamencokunst” in der Neusser Straße 58. Wenn sie als La Cati nicht mit der ‘Compañia Flamenca La Cati y José Manuel’ auf internationalen Bühnen steht, unterrichtet sie in ihrer Tanzschule Flamenco, Bachata und Salsa oder gibt auch Workshops im Tanzhaus NRW. ,,Die ersten Schritte sind gar nicht so schwer”, versichert La Cati. Doch auch das ist klar: Was bei La Cati soleicht aussieht, ist das Ergebnis eines langen Trainings.

Im wahrsten Sinne Schritt für Schritt sollen ihre Schüler die Grundlagen des Tanzes erlernen, den viele nur aus dem Spanien Urlaub kennen. ,,Das ist allerdings eher Folklore und hat mit dem echten Flamenco nichts zu tun”, stellt sie klar. Rasch bringt sie ihren Schülern eine einfache Choreografie bei. Die Herausforderung, ihre Füße in schnellem Tempo klackern zu lassen, die Hände grazil zu bewegen und dabei den schwingen den Rock nicht zu vergessen, meistern sie alle überraschend gut, wie die Tänzerin findet. ,,Nicht auf die anderen achten. Fühlt euch in die Musik ein”, rät sie und bringt damit auf den Punkt, was den Flamenco für sie so besonders macht: ,,Er ist Ausdruck von Gefühl, Temperament, Leidenschaft, Liebe und Schmerz.”

Sehnsucht und Schmerz waren es auch, was die Roma in ihrem Gesang ausdrückten, den sie mit nach Andalusien brachten. Dort liegen die Wurzeln des Flamenco, wie sie erklärt. Ursprünglich trugen die ,,Gitanos” ihren klagenden Gesang ohne musikalische Begleitung und Tanz vor. Die typischen Gitarren klänge kamen erst viel später hinzu. Zunächst waren es in den ländlichen Gegenden vor allem die Männer, die tanzten. Doch die Frauen eroberten sich irgendwann auch diese Position – nicht zuletzt dank der Durchsetzungskraft von Tänzerinnen wie La Chana” Antonia Santiago Amador formte sich mit der Zeit der Flamenco, wie er bis heute abseits der Tourismushochburgen in Spanien und eben auch in Düsseldorf gelebt wird.

Mir ist es wichtig, dass besonders die Frauen, die zu mir in die Kurse kommen, lernen, sich aus zudrücken und sich dabei selbstbewusst zu bewegen”, sagt sie. „Ich möchte, dass sie alle irgendwann allein auf der Bühne stehen können.” Und die Männer? Auch die kämen zu ihr in den Unterricht, doch: ,,Es ist so, dass Frauen sich anders bewegen als Männer. Natürlich kann ich auch einem Tänzer die Grund lagen vermitteln, aber irgendwann muss er zu einem Mann wechseln, um weiterzukommen und umgekehrt”, stellt Cathrin Pieper klar. So lernt zum Beispiel ihr eigener Sohn noch bei ihr. ,,Ich bin sicher, irgend wann wird er zu José gehen.”

Ein besonderes Vorwissen ist offenbar nicht nötig, um den Flamenco zu erlernen, da winkt die Tänzerin ab. ,,Natürlich ist es förderlich, wenn Rhythmusgefühl und ein Körperbewusstsein da sind. Es ist aber keine Voraussetzung. Das kann man lernen”, ist sie überzeugt. Für Anfänger-Workshops hält sie in ihrer Tanzschule ein Schuhsortiment und weit schwingende Röcke bereit. ,,Das richtige Equipment ist wichtig”, ist sie überzeugt. „Deshalb bitte ich meine Schülerinnen im mer: ,Fragt mich, bevor ihr irgend etwas kauft.’ Vor allem die Schuhe müssen passen und gut verarbeitet sein”. Denn sie werden besonders beansprucht und brauchen des halb eine verstärkte Spitze und stabile Absätze.

La Cati bietet in ihrer Schule auch ,,Latin Moves – Lady Styling” an. ,,Ich zeige den Frauen, wie sie auch ohne männlichen Partner Salsa und Bachata tanzen können”, sagt sie. Flamenco und die lateinamerikanischen Tänze haben gemeinsam, dass sie uns Frauen noch selbstbewusster machen können.”

INFO
Der Tanz ist La Catis Leben
Anfänge Schon als Schülerin suchte sie sich auf eigene Faust ihren ersten Flamenco-Lehrer. Einer von ihnen war José Manuel Sánchez Moreno.
Oper An der Rheinoper erhielt La Cati ein fünfjähriges Engagement im Rahmen der Oper “Carmen”.
Kurse La Cati bietet Flamenco sowie Salsa-Kurse und Bachata an – eine Form des kubanischen bzw. karibischen Boleros.
Lady Styling Dafür brauchen die Frauen keinen Tanzpartner. Der Kurs ist auch nur an Frauen gerichtet.

`Das Leben muss man tanzen!`, davon ist die Tänzerin La Cati überzeugt.